Geschichte & Werdegang der Firma E. Fessler

Fessler zählt zu den ganz seltenen österreichischen Hafnereien, die noch Überschlagsöfen herstellen können. Darunter versteht man jene Öfen, die in der Barockzeit als Einzelanfertigung mit einem ganz speziellen Verfahren erzeugt wurden.

Die Geschichte der Firma E. Fessler seit 1794

1794 erfolgte die Gründung des Unternehmens durch Lorenz Fessler in Alt Lerchenfeld 40.

1798 übersiedelte der Betrieb in die Favoritenstraße 10, die sich durch die Nähe zum »Einkaufszentrum« Naschmarkt größter Beliebtheit erfreute. Die Standler am Naschmarkt benötigten für ihre Ware Gefäßkeramiken, die von Fessler hergestellt wurden.

1810 übernahm sein Sohn Mathias Fessler den Betrieb und erzeugte Stilkachelöfen für die Hofburg, Schloss Schönbrunn, Schloss Laxenburg, Theresianum sowie viele kaiserliche Schlösser. In diesen Jahren entwickelte sich Fessler zu einem Großbetrieb.

1859 wurde das Unternehmen von Mathias Sohn Eduard ab dem Jahre äußerst erfolgreich weitergeführt. 1863 erwarb er den noch heute bestehenden Firmensitz in der Mozartgasse 3.

Das Nachbarhaus von Favoritenstraße 10 diente nicht nur als Wohnsitz für die zum Stammpersonal zählenden Mitarbeiter – Eduard brachte darin auch Stallungen für seine schwarzen Rassepferde und eine Wagenremise unter.

Die Ringstraßenzeit (1860–1880) brachte eine Hochkonjunktur für die »Öfen- und Tonwarenfabrik des Eduard Fessler«. In dieser Zeit belieferte Fessler neben den Ringstraßenpalais nach wie vor die Schlösser Schönbrunn, Laxenburg, Konopischt, Chlumec und die Hofburg.

1874 wurden Fessler die Hoftitel eines »k. u. k. Hafnermeisters« und eines »k. u. k. Hofofenfabrikanten« verliehen.

Während dieser Hochkonjunktur beschäftigte das Unternehmen 120 Mitarbeiter und selbst diese kamen mit der Kachelproduktion nicht nach, so dass zusätzliche Wagonladungen tschechischer Ware nach Wien transportiert und verarbeitet wurden.

1910 verstarb Eduard Fessler und sein Sohn Karl übernahm die Geschäftsleitung. Der erste Weltkrieg setze dem Unternehmen jedoch sehr zu. Großaufträge gerieten ins Stocken und die Hofaufträge versiegten völlig. Es dauerte nicht lange und Karl war gezwungen, ein hohes Darlehen aufzunehmen.

1921 konnte Karl seinen Schwiegersohn Alfred Fritzsche, verehelicht mit Eugenie, geb. Fessler, für die Firma interessieren. Nach Karl Fesslers Tod 1926 wurde Alfred Fritzsche als Alleininhaber im Handelsregister eingetragen.

1946 legte Alfreds Sohn aus erster Ehe, Herbert, die Meisterprüfung für das Ofensetzergewerbe ab. Kurz darauf folgte die Meisterprüfung für das Töpfergewerbe, und er übernahm 1961 die Leitung des Unternehmens.

1988 wurde das Unternehmen in eine GmbH u. Co. KG umgewandelt, die unter GmbH ins Handelsregister eingetragen ist. Gleichzeitig übernahm auch Ing. Clemens Fritzsche, Sohn von Herbert und Christine, geb. Wild, die Geschäftsleitung.

Die Firma E. Fessler heute

200 Jahre nach der Gründung steht das Unternehmen auf drei Beinen:

  • Keramikerzeugung
  • Hafnergewerbe
  • Handel

Fessler zählt zu den ganz seltenen österreichischen Hafnereien, die noch Überschlagsöfen herstellen können. Darunter versteht man jene Öfen, die in der Barockzeit als Einzelanfertigung mit einem ganz speziellen Verfahren erzeugt wurden. Fessler ist ebenso eine der ganz wenigen österreichischen Hafnereien, die sich der Restaurierung historischer Öfen angenommen hat. Für den Geschäftsführer, Clemens Fritzsche, ist das ein wichtiger Beitrag zur Kulturerhaltung.

Designer, Künstler und Architekten stehen hinter den Entwürfen der modernen Öfen aus dem Hause Fessler.

Der Handel mit Marmor- und Steinmasken entwickelte sich zu einem echten »Renner«.
Auf zahlreichen Geschäftsreisen nach Italien, Frankreich und England hat Ing. Clemens Fritzsche wertvolle Adressen und Kontakte aufgespürt und pflegt diese Sparte mit besonderem Einsatz.

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